Miradouro - Den Blick
heben
Mal ehrlich, wieviel Minuten am Tag schauen
Sie auf ihr Mobiltelefon, ihr Smartphone, Tablet-PC oder
ähnliches?
Wann haben Sie das letzte Mal im Wartezimmer, bei der
Zugfahrt oder einfach so auf der Straße mit jemandem von
Angesicht zu Angesicht gesprochen?
Oder sind Sie vielleicht einer der Menschen die immer wieder
auf die Leute mit gesenktem Kopf trifft.
Denn überall dort wo sich Menschen begegnen und treffen
können, im öffentlichen Raum, in Cafe‘s und Restaurants
sieht man immer mehr Menschen die sprachlos sind. Die keine
Lust auf Blickkontakt oder einen Blick in die eigene Ferne
haben.
Stattdessen schaut die Welt auf ihr Display, ist anscheinend
verbunden mit dem ganzen Erdball, und läuft Gefahr dadurch
immer mehr zu vereinsamen, ruhelos und getrieben, ja sogar
gefühlsarm zu werden.
Eine gute Gegenbewegung scheint da dringend nötig zu sein.
Im portugiesischen nennt man ein allabendliches Ritual
„Miradouro“, was soviel heißt wie „Gold schauen“, und jene
Plätze in Stadt und Land beschreibt an denen wir uns die
untergehende Abendsonne anschauen können. Und beim Miradouro
hebt Mensch dann automatisch den Blick, schaut dem
Naturschauspiel des Sonnenuntergangs zu, genießt die
Abendröte und die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der
Haut.
Einfach dasitzen und nach oben schauen, mit sich und der
Welt für einen Augenblick ins Reine kommen.
Und so banal das jetzt vielleicht auch für Sie klingen mag,
schon nach kurzer Zeit eröffnet sich ein Raum für neue Ideen
und Eindrücke, wird Mensch geduldiger mit sich und auch mit
dem Rest der Welt.
Und ganz nebenbei verlassen wir für einen Moment die Zeit
der Alltagsroutine und tauchen ein in die Zeit von Natur und
Verbundenheit. Um gleichzeitig wieder ein Stück weit mehr
mit uns selbst verbunden zu sein. Und mit erhobenem Blick
gelassen auf das Leben zu schauen.
Probieren Sie es doch mal aus, und heben Sie ab und zu mal
wieder den Blick.
Denn: man kann das Leben nur vorwärts leben...
Ihr
Frank Schult
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