F.Schult

Die PsychoSoziale Kolumne
 

 

Völlig fehl am Platz

Kennen Sie das? Sie bekommen eine Einladung zu einer Veranstaltung, von der Sie im selben Augenblick wissen, dass Sie dort fehl am Platz sind.
Trotzdem nehmen Sie die offensichtlich nett gemeinte Einladung an.
Vielleicht aus Höflichkeit, aus Angst vor Enttäuschung, vielleicht auch weil Sie sich dort neue Kontakte erhoffen, oder weil Sie gelernt haben, dass man einfach nicht absagt.
Sie machen sich also hübsch und gehen dorthin. Und schon als Sie den Ort des Geschehens betreten, zieht sich Ihnen der Magen zusammen, Ihnen wird unwohl und Sie möchten am liebsten auf dem Absatz kehrt machen. Tun Sie aber nicht. Stattdessen machen Sie eine gute Miene und versuchen, die Zeit so gut wie irgend möglich rumzukriegen. Und Sie bemühen sich standhaft, dass niemand der anderen Gäste ihre Stimmung mitbekommt.
Was natürlich misslingt, denn jeder Dritte spricht Sie auf Ihre Laune an. Und irgendwann wird dann auch der Gastgeber darauf aufmerksam und Sie möchten eigentlich nur noch im Boden versinken oder bestenfalls sofort nach Hause gehen.

Und schließlich, irgendwann auf dem Weg nach Hause fragen Sie sich dann vielleicht selbst: Was wollte ich da eigentlich? Und warum passiert mir so etwas immer? Und überhaupt ist das jetzt schon das x.Mal, dass ich mich nicht wohl fühle auf einer Veranstaltung!
Und im Resümee fallen Ihnen dann sicher noch mehr solcher Tage ein, an denen Sie etwas getan haben, irgendwo hingegangen sind, oder einfach nur mit jemandem Zeit verbracht haben und Ihnen dabei unwohl war. So, als ob diese Zeit nicht dem entsprach was in diesem Moment für Sie wirklich dran war. So, als ob Sie über Ihre eigentlichen Bedürfnisse hinweg gegangen sind zu dieser Zeit.

Mag schon sein, dass Ihr Verstand jetzt sagt: Nun stell‘ Dich mal nicht so an. Schließlich sind das alles nette Leute und auch nette Events gewesen. Und trotz alledem, ihr Bauchgefühl und ihr Herz sagen etwas anderes. Vielleicht so etwas wie: „Wann achte ich endlich mal auf mich und meine wirklichen Bedürfnisse? Wann schaffe ich es endlich mal eine Einladung auszuschlagen und auf mich zu hören? Wann vertraue ich mir und meinem Gefühl endlich mal.“
Wie immer es auch ist, es ist wie es ist. Vielleicht können Sie akzeptieren, dass Sie zur Zeit offensichtlich nicht anders können. Und das alleine der Gedanke und das wahrnehmen Ihrer Gefühle an diese Situationen schon ein wenig Licht ins Dunkle bringt.
Denn Sie haben jeden Tag wieder eine neue Chance, ihre alten eingefahrenen Pfade zu verlassen, um neue Wege für sich zu beschreiten. Und vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Versuchen Sie es doch einfach mal. Sorgen Sie gut für sich!


Denn: man kann das Leben nur vorwärts leben... 

Ihr Frank Schult

 

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